Und dann kam der Reiter mit dem roten Umhang. . .

Im Äußeren Schlosshof - St. Martinsspiel der Bad Mergentheimer katholischen Kindergärten

Hoch zu Ross war St. Martin in den Äußeren Schlosshof gekommen und wurde von Kindern der katholischen Kindergärten St. Johannes, Maria Hilf, St. Pius und St. Vinzenz gefeiert und bestaunt. (Foto: Werner Mies)

Leuchtende Kinderaugen gab es wieder beim St. Martinsspiel der Bad Mergentheimer Kindergärten im Äußeren Schlosshof.

Der St. Martinstag ist jedes Jahr ein besonderer Tag für die Kindergartenkinder. So auch in diesem Jahr. Die Kinder der katholischen Kindergärten St. Johannes, Maria Hilf, St. Pius und St. Vinzenz zogen im Licht ihrer Laternen am Samstagabend mit ihren Erzieherinnen von den Kindergärten zum Äußeren Schlosshof, um dort die Geschichte des St. Martin zu erleben. Offensichtlich waren sich Petrus und St. Martin an diesem Abend nicht ganz grün. Denn das Wetter war alles andere als für eine Freilichtaufführung geeignet. Nichtsdestotrotz, die Kinder und ihre Eltern und Großeltern ließen sich nicht davon abhalten und füllten das Rund um die Wiese des Äußeren Schlosshofes, dessen Sicherung die Jugendfeuerwehr übernommen hatte.

Den musikalischen Einstieg und die spätere Begleitung der Kinderlieder hatte das Jugendblasorchester der Stadtkapelle, verstärkt durch das Kinderblasorchester der städtischen Jugendmusikschule unter der Leitung von Claudia Wallny, übernommen. Nachdem Eva-Maria Bischof vom Kindergarten St. Vinzenz die vielen kleinen und großen Gäste der St. Martinsfeier begrüßt hatte, erklärte sie kurz, wer dieser St. Martin war, der 360 n. Chr. in Ungarn geboren und römischer Soldat wurde.

Dabei hob sie hervor, warum man sich noch heute an ihn erinnert und was so bedeutend an ihm war: Er zeigte den Menschen damals, dass man seine Mitmenschen nicht aus den Augen verlieren sollte, einander wertschätzen und die Nöte des anderen teilen sollte. Anschließend erzählten Erzieherinnen die Geschichte von St. Martin, in der ein armer Bettler um Hilfe bat, aber kein Mensch ihm half. Erst der römische Soldat Martin, der mit seinem Schimmel bei ihm vorbeikam, hatte Erbarmen und gab dem frierenden Bettler die Hälfte seines prächtigen Mantels.

Das war nicht nur die Schlüsselszene des Spiels, sondern auch für die Kinder der Höhepunkt des Abends: Ein prächtig gekleideter römischer Soldat auf einem ebenso prächtigen weißen Pferd, der einem Bettler half. Da leuchteten die Kinderaugen. Natürlich durfte zum Abschluss das bekannte Laternenlied „Ich geh mit meiner Laterne...” nicht fehlen.

Danach lud Gemeindereferentin Anette Roppert-Leimeister von der Katholischen Kirchengemeinde Eltern und Kinder ein, sich am Stand der Kindergarteneltern von St. Pius mit warmen Getränken, heißen Würstchen und gebackenen Teig- Martinsgänsen zu stärken.

Werner Mies, Fränkische Nachrichten, 13.11.2017, www.fnweb.de