Pilger geben dem Glauben ein Gesicht
Dem Glauben ein Gesicht gegeben haben 75 Pilger, die mit dem Igersheimer Wallfahrtsverein zum „Heiligen Blut” unterwegs waren. Auch nach vielen Jahrhunderten zieht der Walldürn Gläubige an.
In einer Zeit, in der Glauben nicht mehr selbstverständlich ist, gaben die Pilger mit ihrem Unterwegssein ein Bekenntnis für ihren Glauben ab und sorgen so dafür, dass die Botschaft Christi nicht gesichtslos und unkenntlich wird.
Alle Teilnehmer zeigten bei einer Fotoaktion ihr persönliches Gesicht. Diese Fotos sollen nach der Wallfahrt zu einer Collage zusammengefügt werden, die dann in der Igersheimer Kirche zu sehen sein wird.
Die diesjährige Fußwallfahrt lebte wieder von den vielen bunten und unterschiedlichen Gesichtern, die sich aus den verschiedensten Gründen auf den Weg machten und auf diesem zu einer Gemeinschaft wurden. Die verbindende Erfahrung ist so stark, dass einige Pilger für ihre langjährige Teilnahme an der Wallfahrt geehrt wurden. Für 25-jährige Teilnahme Barbara Hofmann (Weikersheim), Maria Engert (Rengershausen) und Klaus Hügel (Igersheim) und für 20-jährige Teilnahme Rosi Peters (Weikersheim).
Dort wo Menschen dem Gauben ihr Gesicht geben, bekommt die Botschaft des Evangeliums ein persönliches Profil. Ein kleiner Taschenspiegel, mit dem man das eigene Gesicht betrachten konnte, verstärkte diesen Gedanken und spiegelte den liebenden Blick Gottes, der zu jedem Menschen sagt: „Du bist wertvoll und geliebt”.
Auf dem Weg begegneten den Pilgern Menschen, die als Heilige, zu Gesichtern des Glaubens wurden. Maximilian Kolbe, Mutter Theresa oder Dietrich Bonhoeffer sind mit ihren Biografien Vorbilder auf dem Weg des Glaubens.
Inspiriert wurden die Teilnehmer ebenso durch meditative Gedanken, durch die Lieder des Wallfahrts-Chores, im gemeinsamen Singen und Beten, in einem einfachen Segenzeichen, das weitergegeben wurde, in den vielfältigen Bitten und im Schweigen. Die renovierte Mariengrotte in Walldürn war wieder Anlaufpunkt für die Gebete der Pilger und der zahlreichen Besucher, die mit dem Auto aus Igersheim gekommen waren.
Wichtig ist nicht nur die spirituelle Erfahrung. Auch die Verpflegung und die Versorgung der Wallfahrer hat, Dank der Unterstützung des Fahrer- und Vorbereitungsteams rund um die Wallfahrt, wieder bestens funktioniert. Zum ersten Mal wurden die Pilger in Kupprichhausen im Gemeindesaal am frühen Samstagmorgen und am Sonntagnachmittag vom dortigen Frauenbund mit Kaffee und Kuchen versorgt.
Das Pilgerführeteam, Brigitte Dastig, Georg Schumann und Beate Kohlschreiber, freute sich in diesem Jahr über eine Erweiterung des Teams durch Sandy Landwehr, Anja Bayerbach und Beate Schübel und hofft, dass die Wallfahrt allen Teilnehmern Kraft und Mut gibt ihr Leben mit Gott zu wagen.
Weitere Bilder der Wallfahrt und Informationen über den Igersheimer Wallfahrtsverein gibt es im Internet unter www.wallfahrtsverein-igersheim.de.
Fränkische Nachrichten, 14.06.2018, www.fnweb.de