„Jugendarbeit ist das Salz in der Suppe“

Dekanat Bad Mergentheim - 25 Jahre katholisches Jugendreferat gefeiert / Aktive und Ehemalige blickten zurück / Dekan Ulrich Skobowsky predigte

Zum Jubiläum „25 Jahre katholisches Jugendreferat“ kamen zahlreiche ehemalige und aktuelle Aktive und Mitwirkende ins Büro in der Mühlwehrstraße 12. Unser Bild zeigt (vorne Mitte) OB Udo Glatthaar, rechts daneben Dekan Ulrich Skobowsky, Juref-Sekretärin Maria Bopp sowie den aktuellen Leiter des Jugendreferats, Matthias Reeken und seinen Vorgänger Herbert Schlerf. (Foto: Hans-Peter Kuhnhäuser)

25 Jahre gibt es das katholische Jugendreferat. Zur Jubiläumsfeier kamen zahlreiche Gäste in die Geschäftsstelle in der Mühlwehrstraße. Darunter waren ehemalige und aktuelle Mitwirkende.

Bad Mergentheim. Eigentlich war die Feier „zu spät”, denn im Grunde genommen hätte das Jubiläum noch im vergangenen Jahr begangen werden müssen. „Aber da hat es nicht mehr gereicht, also feiern wir jetzt, im Januar – und damit im 26. Jahr unseres Bestehens“, erklärte der Leiter des katholischen Jugendreferats, Matthias Reeken, beim „offiziellen Teil“ in den Büroräumen. Doch wie es sich für ein Jubiläum einer kirchlichen Organisation gehört, begann der Festabend mit einem Gottesdienst in der Kapelle St. Bernhard, zelebriert von Dekan Ulrich Skobowsky.

Schönste Diensträume
Er verwies in seiner Predigt auf die Bedeutung der katholischen Jugendarbeit. Das Jugendreferat und damit die BDKJ-Dekanatsstelle habe die „schönsten Diensträume“, die im Dekanat für Jugendarbeit zur Verfügung stehen. Im alten Sießener Schwesternrefektorium wird eifrig organisiert und vorbereitet, werden Projekte geplant und umgesetzt – kurzum, „hier werden Impulse gegeben”.

Für viele Kinder und Jugendliche sei die Mitwirkung in der katholischen Jugendarbeit eine „prägende Zeit“. Jugendarbeit sei „das Salz in der Alltagssuppe der Jugendlichen”. Sie gebe den jungen Menschen Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit, und dies sei „bitter nötig” in einer Zeit, „wo etwa in der neuen Politik in deutschen und internationalen Parlamenten Selbstbewusstsein verwechselt wird mit selbstverliebtem Populismus”.

Nach dem Gottesdienst begann der „offizielle“ Festabend im Büro des Jugendreferats. Oberbürgermeister Udo Glatthaar verwies auf die „gute Zusammenarbeit zwischen weltlichen und kirchlichen Amtsträgern und Organisationen” und schilderte seine eigenen Erfahrungen in der katholischen Jugendarbeit. „Junge Menschen lernen und begreifen die Welt im christlichen Sinne zu gestalten, lernen sich zu öffnen und erfahren Persönlichkeitsbildung.” Er jedenfalls wolle keinen Moment dieser erlebten Gemeinschaft missen.

Andreas Bühler, Jugendarbeits-Bereichsleiter in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sagte, dass hier ländlicher Raum sei, „merke man auch in der Jugendarbeit”. Er lobte die Situation und das große ehrenamtliche Engagement im Dekanat. Die katholische Jugendarbeit sei mit „permanenter Sondierung“ beschäftigt, um dem „Strukturwandel” zu begegnen und „am Ball zu bleiben”. Bühler würdigte Matthias Reeken, die „guten Seele” Maria Bopp, die seit der Gründung im Büro wirkt und alle früheren und aktuellen Mitmacher für ihr Engagement.

Auf dieser Grundlage „kann man weiter nach vorne schauen“, betonte Bühler, der zudem auch eine „gute Botschaft” verkünden konnte. Noch im Februar werde eine 75-Prozent-Stelle für die Dekanats-Jugendseelsorge ausgeschrieben. Ab September stünde dann diese Kraft zur Verfügung.

Erster Hauptamtlicher
Der Leiter des Jugendreferats, Matthias Reeken, ist seit 1997 im Amt und folgte Herbert Schlerf, der diese Position von 1993 bis 1997 innehatte. Reeken blickte in seiner Rede zurück. Als Schlerf 1993 das Amt übernahm, war er der erste Hauptamtliche. „Er hat das Feld der Jugendarbeit bestellt”, sagte Reeken. Sommerfreizeiten, Austauschtreffen sowie Gremienarbeit standen auf der Agenda – junge Menschen aus allen Gemeinden des Dekanats machten begeistert mit. Zuvor lief die Jugendarbeit im Dekanat komplett ehrenamtlich, dann – ab 1993 – gab es, „weil Pfarrer Appold nicht locker ließ”, einen hauptamtlichen Leiter und eine Sekretärin, Maria Bopp. Das Büro sei nicht isoliert, gleich nebenan befinden sich das Büro des Schuldekans und die Religionspädagogische Arbeitsstelle. Ganz besonders erwähnte Reeken auch die Sießener Schwestern.

„Es war und ist ein wunderbares Arbeiten mit Ihnen!” Reeken verwies auf die vielfältigen Projekte, Aktionen, Initiativen und Organisationen wie BDKJ-Sommerfreizeit, Katholikentag, 72-Stunden-Aktion, Nacht der Lichter. Auch die gute Zusammenarbeit mit den Schulen hob Reeken hervor. Klar sei, „dass der Mensch und unser Glaube im Mittelpunkt stehen”.

Hans-Peter Kuhnhäuser, Fränkische Nachrichten, 29.01.2019, www.fnweb.de