„Ihr Handeln wurde zum Segen für die Menschen”
Mit dem Ende des Kirchenjahres, dem Christkönigsfest, beschlossen auch zwei Seelsorger ihren Dienst in der katholischen Kirche. Nach mehr als acht Jahren verabschiedeten sich Pfarrer Eugen Höschle und Pastoralreferent Markus Volk aus der Seelsorge am Caritas-Krankenhaus und zugleich aus einem erfüllten Berufsleben im Dienst der Kirche in den Ruhestand.
In einem festlichen Gottesdienst in der Krankenhauskirche, den Pfarrer Eugen Höschle gemeinsam mit Markus Volk und Dekan Ulrich Skobowsky zelebrierte, zog der scheidende Krankenhauspfarrer in seiner Predigt ein Resümee seines Dienstes.
Achteinhalb Jahre habe er im Gottesdienst in der Krankenhauskirche gepredigt und seine Worte nie so dahingesagt. „Mir ging es immer darum, ein positives Gottesbild zu vermitteln, einen Gott, zu dem man gerne kommt.” Den zahlreichen Gottesdienstbesuchern gab er mit auf den Weg, dass er sich mehr von den Maßstäben der Gesellschaft abgerückte Christen wünsche: „Ich wünsche mir mehr schlagfertige Christen, die sich der Diskussion stellen und ich wünsche mir mehr anstößige Christen, die bereit sind, anzuecken und andere vor den Kopf zu stoßen.”
Empfang in der Aula
Beim anschließenden Empfang in der Aula des Caritas-Krankenhauses gab es viele Redner. 2009 habe sich als Glücksjahr erwiesen, zog Regionalleiter Thomas Wigant als Vertreter der BBT-Gruppe und des Caritas-Krankenhauses Bilanz. „Mit Markus Volk und Eugen Höschle kamen zwei Männer, die mit ihrer Arbeit in der Krankenhausseelsorge noch einmal an die Wuzeln ihrer Berufung gehen wollten.” Ihr Handeln sei zum Segen für die Menschen geworden: bei der Sorge um die Patienten, der Sorge um die Angehörigen aber auch bei der Sorge um die 1500 Mitarbeiter im Caritas-Krankenhaus. „Zugleich waren sie immer ein liebevoll kritisches, begleitendes Korrektiv für die Verantwortlichen.” Wigant hob das vertrauensvolle Miteinander und die gute Zusammenarbeit im ökumenischen Seelsorgeteam hervor. Über seine Doppelrolle als Pastoralreferent in der Seelsorgeeinheit Lamm sei es Markus Volk darüber hinaus gelungen eine enge, vitale Verbindung zur katholischen Kirchengemeinde zu schaffen.
Fotorückblick
Mit einem Fotorückblick ließ Thomas Wigant das Wirken von Eugen Höschle Revue passieren. Er würdigte die zugewandte und humorvolle Art des Krankenhauspfarrers. Zugleich habe Höschle für die verschiedenen Ordensgemeinschaften am Caritas-Krankenhaus die Rolle des Spirituals übernommen.
Gemeinsam mit dem Hausoberen Dr. Oliver Schmidt überreichte Wigant Höschle einen Rucksack, angefüllt mit symbolischen Geschenken. Die gute ökumenische Zusammenarbeit im Seelsorgeteam am Caritas hob auch der evangelische Krankenhauspfarrer Thomas Dreher hervor. Der Austausch mit Pfarrer Höschle sei für ihn „ein Geschenk, wie man es im Berufsleben selten erfährt”. Das Seelsorgeteam präsentierte dann ein selbst gedichtetes Lied.
Persönliche Worte richtete auch Dekan Ulrich Skobowsky an die beiden Seelsorger. Mit dem Krankenhauspfarrer verbinde ihn nicht nur die Herkunft aus dem Schwäbischen. „Eugen Höschle kenne ich noch als Chef während meiner Zeit als Jugendpfarrer”, so Skobowsky. Egal in welchem Amt, er sei immer Seelsorger und Mitmensch geblieben. „Wenig Gedöns, dafür umso größere Verbindlichkeit” - das zeichne die Zusammenarbeit mit Höschle aus.
Gewürze und Heilpflanzen
Die beiden Konventoberinnen Schwester Maria-Regina Zohner für die Deutschordensschwestern und Schwester Ernest für die indischen Anbetungsschwestern übergaben gute Wünsche in Form von Gewürzen und Heilpflanzen. Dank kam auch von den Vertreterinnen der ehrenamtlichen Gruppen. Heidrun Beck und Annemarie Kolb.
Eugen Höschle wird künftig seinen Lebensmittelpunkt nach München verlegen und dort das Projekt „Omnibus” der Franziskaner unterstützen. Markus Volk will seinen Ruhestand mit Ehefrau Irmgard Rößner-Volk in Bad Mergentheim genießen.
Neubesetzung im Sommer
Bis zur Neubesetzung der Stelle des Krankenhauspfarrers mit einem Priester oder Diakon voraussichtlich im kommenden Sommer werden die Pfarrer der Seelsorgeeinheit Lamm abwechselnd für die Krankensalbungen im Caritas-Krankenhaus zur Verfügung stehen. Der Gottesdienst in der Krankenhauskirche Maria Heil der Kranken beginnt ab kommenden Sonntag jeweils schon um 8.45 Uhr. Auch der Gottesdienst mit dem Gedenken an die Verstorbenen innerhalb der Woche findet nach wie vor freitags um 15 Uhr im Andachtsraum statt.
Fränkische Nachrichten, 28.11.2017, www.fnweb.de