„Ich möchte für die Menschen da sein”
Diakon Wolfgang Bork möchte dazu beitragen, dass Menschen während Kur und Reha zur Ruhe kommen und neue Kraft finden. Im April beginnt er seinen Dienst als katholischer Kurseelsorger.
„Das Gespräch ist das Nonplusultra”, stellt Wolfgang Bork (57) fest. Ein gelingendes Gespräch, das mit einem aufmerksamen Zuhören beginne, sei die Basis dafür, dass man „gut und nicht verletzend miteinander umgeht”. Das zu fördern, sieht er als seine Aufgabe als ständiger Diakon. In Ergänzung des priesterlichen Amts sei es dessen Sache, „die helfende Hand zu sein, dort, wo er im Herzen spürt, dass die Not da ist”.
„Orte des Zuhörens”
Maßstäbe dafür hat der neue Kurseelsorger bereits an seinem bisherigen Wirkungskreis, der Seelsorgeeinheit Künzelsau, gesetzt. Zuständig war er für einen großen ökumenischen Hospizdienst. Die „Orte des Zuhörens” hat er gemeinsam mit der Caritas aufgebaut, niederschwellige Anlaufstellen für Menschen, die „jemand zum Reden brauchen”. Dem diente auch die „Vesperstube” für die Mittagspause, wo, mitverantwortet von Ehrenamtlichen, auch Raum zum Reden und Kontakte angeboten wurden. Dazu kamen der Besuchsdienst und die Begleitung der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die Betreuung von Tafelladen und Nachbarschaftshilfe. Und „natürlich gehören zu den Aufgaben eines Diakons auch Beerdigungen, Taufen, Trauungen und die Firmvorbereitung”.
Aufgewachsen ist Wolfgang Bork im oberschwäbischen Binzwangen. Dem Abitur in Riedlingen folgte der Zivildienst bei behinderten Menschen in der Stiftung Liebenau. Dann hatte er in einem einjährigen Intensivkurs zunächst die drei alten Sprachen Latein, Griechisch und Hebräisch zu erlernen, bevor er sein Theologiestudium in Tübingen und dann in Würzburg aufnehmen konnte. 1987 heiratete er Johanna Brunner aus Wachbach, wo das junge Paar auch einige Jahre lang wohnte. Noch während seiner Studienzeit war Wolfgang Bork Pastoralpraktikant im Pfarrverband Mittleres Jagsttal.
Pastorale Tätigkeiten
Vielfache pastorale Tätigkeiten nahm der junge Theologe während seiner Zeit als Pastoralassistent in Gerlingen wahr, als Pastoralreferent war er in der Seelsorgeeinheit Mittleres Jagsttal für acht Kirchengemeinden zuständig. Seit 2000 war er Lehrer an der Gewerblichen Schule und Altenpflegeschule Künzelsau. Berufsbegleitend qualifizierte sich Wolfgang Bork als Trainer im Bereich „Kommunikationstraining für Paare”.
Ehrenamtlich engagiert
Seine Diakonenausbildung machte er von 2003 bis 2006 im Ausbildungszentrum für Ständige Diakone der Diözese Rottenburg-Stuttgart im Kloster Heiligkreuztal. In Zwiefalten wurde er im Juni 2006 zum Diakon geweiht. Damals war er schon seit zwei Jahren als Religionslehrer an den Beruflichen Schulen in Künzelsau tätig. Die Fortbildung Schulpastoral und die Beauftragung als Schulseelsorger entsprach ganz seinen Fähigkeiten und Wünschen. Seit 2012 ist Bork Ständiger Diakon in der Seelsorgeeinheit Künzelsau. Auch ehrenamtlich zeigt der neue Kurseelsorger seit vielen Jahren hohen Einsatz. 1994 gründete er den „Jungen Chor Symbolum” und leitete ihn bis 2017. Seit 1998 dirigiert er die „Sangesfreunde Oberginsbach”. Präses für Kirchenmusik im Dekanat Hohenlohe ist er seit 2010.
„Ich möchte für die Menschen da sein, ganz Ohr sein”, sagt Wolfgang Bork im Blick auf seine neue Aufgabe in der Kurstadt. Sie sollten hier neue Kraft finden können und „hoffentlich auch die Kraft des Glaubens”. Dazu wolle er spirituelle Angebote machen, die helfen, „die Quellen zu entdecken, die sich im Leben auftun”. Bis zu den Sommerferien wird er seinen Dienstauftrag zwischen Bad Mergentheim und Künzelsau aufteilen, danach wird Wolfgang Bork ganz für die Kur- und Rehalklinikseelsorge zur Verfügung stehen.
Peter Kessler, Fränkische Nachrichten, 23.03.2021, www.fnweb.de