Hans Hofmann pilgert seit 60 Jahren

Wallfahrtsverein Bad Mergentheim - Über 120 Teilnehmer zogen nach Walldürn / Besondere Ehrung

Ehrung am Hochaltar (von links): Dekan Ulrich Skobowsky, Julia Marie Fritschke, Martin Sommer, Alois Baumann, Vorsitzender Hans Hofmann, Pater Josef Pregulla, Stellvertrende Vorsitzende Christine Kemmer, Rosi Burkert und Verena Hermann, Wallfahrtspfarrer Pater Hermann Josef Hubka. (Foto: Wallfahrtsverein)

Der Wallfahrtsverein Bad Mergentheim freut sich über ein seltenes Jubiläum: Der Vorsitzende Hans Hofmann pilgert bereits seit 60 Jahren nach Walldürn.

Bad Mergentheim. "Alle sollen eins sein..."(Joh, 17,21:) Dies ist das aktuelle Wallfahrtsleitwort und war nur ein Impuls, den die Pilger auf den Weg nach Walldürn mitbekamen.

Nichts bewegt die Menschen mehr in dieser Zeit der Uneinigkeit unter den Nationen und den Glaubensgemeinschaften sowie der vielen Attentate. Genau das bewegt die Pilger, an der Wallfahrt zum Heiligen Blut nach Walldürn teilzunehmen. Man freut sich auf Gespräche, Begegnungen mit Menschen, die alle ihre Sorgen, Nöte, aktuelle Themen, aber auch ihre Freude mit auf diesen Weg nehmen. Bereits im Münster war dies zu spüren bei der Begrüßung durch Pilgerführer Alois Baumann. Dekan Ulrich Skobowsky zelebrierte zusammen mit dem langjährigen Wallfahrtspfarrer Pater Hermann Josef Hubka den Gottesdienst. Am Samstagmorgen um 2 Uhr machten sich wieder 122 Wallfahrer auf den Weg zum Gnadenaltar nach Walldürn. Mit Schwung ging es den Drillberg hinauf bis zum ersten Kniefall.

In Kupprichhausen angekommen, wurden die Teilnehmer wieder von den Landfrauen mit viel Herzlichkeit aufgenommen. Im Gebet, singend und mit persönlichen Fürbitten machte sich die Gemeinschaft weiter auf den Weg nach Gerichtstetten.

Kurz vor Walldürn, an dem Bildstock des Bad Mergentheimer Wallfahrtvereins, wurden die Wallfahrer nach dem Kniefall abermals von den Familien Mackert und Englert bewirtet. Danach machte man sich auf zum letzten Stück bis nach Walldürn.

An der Eisenbahnbrücke angekommen, erklang das „Hl. Blut sei uns gegrüßet” und jeder wusste, es war geschafft. Begleitet von den Ministranten zogen die Mergentheimer feierlich in die Basilika ein, wo sie den Sakramentalen Segen erhielten. Die Pilgermesse am Sonntag um 5 Uhr zelebrierte der geistliche Begleiter Pater Hermann Josef Hubka zusammen mit Dekan Ulrich Skobowsky. In diesem Jahr gab es eine besondere Ehrung nach dem Gottesdienst durch Pater Josef Pregulla aus Walldürn.

Hans Hofmann pilgert seit 60 Jahren zum Gnadenaltar und bekam dafür langanhaltenden Applaus. Ebenfalls geehrt wurden Rosi Burkert und Verena Hermann (beide Stuppach) für ihre 30-jährige Teilnahme an der Wallfahrt zum heiligen Blut. Ehrungen für 15 Jahre: Maria Kissel-Hadersbeck (Wachbach) und Ingrid Olkus (Lillstadt) sowie zehn Jahre Julia-Marie Fritschke (Bad Mergentheim) und Martin Sommer (Oberschüpf). Pünktlich zogen fast 200 Waller von der Basilika los, um sich bei angenehmen Wetter auf den Rückweg zu machen. An der Eisenbahnbrücke verabschiedeten sich viele Freunde, und 126 Pilger machten sich auf den Weg zurück nach Bad Mergentheim.

Das Wegstück zwischen Buch am Ahorn und Kupprichhausen stand unter dem Leitwort der Wallfahrt „alle sollen eins sein”. Die Impulsstrecke bereicherte die Wallfahrt mit Liedern und Denkanstößen für den Alltag. Als Zeichen der Verbundenheit mit Gott und in der Gemeinschaft erhielt jeder ein Puzzleteil, dies soll zeigen, dass jeder ein Teil des Ganzen ist. Unter Glockengeläute zogen die Wallfahrer am Abend in das Münster. Vikar Dieter Huynh erteilte den sakramentalen Segen. Alle waren sich einig: „Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr”. Für neue und erfahrene Teilnehmer war es wieder eine besondere Erfahrung, die weit in den Alltag hineinreicht. Die Teilnehmer würdigten das Engagement aller Stifter und Wohltäter sowie aller Beteiligten. Weitere Infos und Bilder unter www.mergentheimer-wallfahrtsverein.de

Christine Kemmer, Fränkische Nachrichten, 08.07.2017, www.fnweb.de