Gemeinsam auf den Weg nach Walldürn gemacht

Wallfahrtverein Bad Mergentheim: Gnadenaltar war Ziel der 125 Wallfahrer / „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer” war das Leitwort

Seine traditionelle Wallfahrt nach Walldürn unternahm jetzt der Walldürner Wallfahrtsverein. (Foto: Christine Kemmer)

„Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer” war das Leitwort der Bad Mergentheimer Wallfahrer auf ihrem Weg nach Walldürn, der von Gesprächen und Begegnungen mit Menschen geprägt war, die alle ihre Sorgen, Nöte und Freuden mit auf diesen Weg nahmen.

Bereits am Vortrag war dies im Münster zu spüren, als Pilgerführer Alois Baumann sich an diePilger richtete. Dekan Ulrich Skobowsky zelebrierte mit dem langjährigen Wallfahrtspfarrer Pater Hermann Josef Hubka den Gottesdienst.

Am nächsten Morgen um zwei Uhr machten sich wieder 125 Wallfaher auf den Weg zum Gnadenaltar nach Walldürn, alle waren mit ganzem Herzen dabei.

Mit Schwung ging es den Drillberg hinauf bis zum ersten Kniefall. In Kupprichhausen angekommen wurden die Wallfahrer wie jedes Jahr von den Landfrauen mit viel Herzlichkeit aufgenommen.

Persönliche Fürbitten

Im Gebet, singend und mit persönlichen Fürbitten, machte sich die Gemeinschaft weiter auf den Weg. Kurz vor Walldürn, am Bildstock des Bad Mergentheimer Wallfahrtvereins, wurden die Wallfahrer nach dem Kniefall von den Familien Mackert und Englert mit Obst, Kuchen und Getränken bewirtet.

Danach machte man sich auf zum letzten Stück. An der Eisenbahnbrücke erklang das "Hl. Blut sei uns gegrüßet" und jeder wusste, es war geschafft. Begleitet von den Ministranten zogen die Mergentheimer feierlich in die Basilika ein, wo sie den sakramentalen Segen erhielten. Die Pilgermesse am nächsten Morgen um fünf Uhr zelebrierte der geistliche Begleiter Pater Hermann Josef Hubka mit Dekan Ulrich Skobowsky.

In diesem Jahr gab es besonders viele Ehrungen am Gnadenaltar durch Pater Josef Pregulla aus Walldürn. Dies waren für 20 Jahre: Ulrike Staag aus Assamstadt und Anton Mühleck aus Wachbach, 25 Jahre: Anja Scherer, Assamstadt und Stefanie Hammer aus Bieberehren, 30 Jahre: Eva-Maria Stang, Wachbach. Auch neun Mitglieder der Musikapelle wurden geehrt für zehn Jahre: Thomas und Martin Kuhnhäuser, Renate Zehnder, 30 Jahre: Herbert Burkert, Bernd Mühleck beide Wachbach, Ralf Glass Bad Mergentheim, 40 Jahre: Andreas Mack, Bruno Kavcic beide Bad Mergentheim, Edmund Dietz aus Unterbalbach.

Die Verleihung des Pilgerstabs, eine besondere Ehrung des Vereins, erging in diesem Jahr an drei Wallfahrer: Maria Bauer für über 50 Jahre Wallfahrt nach Walldürn und Mitarbeit im Vorstand.

Außerdem Pater Hermann Josef Hubka, der bereits als kleiner Junge mit nach Walldürn gepilgert ist und seit 26 Jahren der treue geistliche Begleiter der Mergentheimer Wallfahrt ist sowie an Pilgerführer Alois Baumann, der jetzt bereits seit über 20 Jahren die Pilgerschaft wohl behalten nach Walldürn führt.

Im Namen des Vorstands gratulierten Hans Hofmann und Christine Kemmer. Pünktlich um acht Uhr zogen über 200 Waller von der Basilika los, um sich bei strahlendem Sonnenschein auf den Rückweg zu machen.

Lieder und Denkanstöße

An der Eisenbahnbrücke verabschiedeten sich viele Freunde und Bekannte und 122 Pilger machten sich auf den Weg zurück nach Bad Mergentheim.

Das Wegstück zwischen Buch am Ahorn und Kupprichhausen stand unter dem Leitwort der Wallfahrt: „Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer...”. Die Jugendlichen bereicherten diesen meditativen Teil mit Liedern und Denkanstößen für den Alltag. Als Zeichen der Verbundenheit mit Gott und in der Gemeinschaft wurde ein weißes Band an die Teilnehmer ausgeteilt.

Unter feierlichem Glockengeläute zogen die Wallfahrer am Abend in das Münster.

Pater Basil empfing die Gruppe und erteilte den sakramentalen Segen. Alle waren sich zum Abschluss der Wallfahrt wieder einig, dass man sich am 1. und 2. Juli im nächsten Jahr wiedersehen wird, wenn das Leitwort lautet: „Komm, o fromme Christenschar, wirf dich nieder am Altar”.

Für viele neue und erfahrene Teilnehmer war es wieder eine besondere Erfahrung, die weit in den Alltag hineinreicht. Die Wallfahrt wurde möglich durch eine Reihe von Stiftern und Wohltätern, die unter anderem Begleitfahrzeuge, medizinische Hilfsmittel und Getränke beisteuerten.

Wallfahrtsverein, Fränkische Nachrichten, 18.06.2016, www.fnweb.de