Für alle Gläubigen ein „Tag der Freude”

Pfarrkirche St. Antonius Neuses - Nach knapp einjähriger Renovierung wurde das Gotteshaus am Sonntag wieder offiziell mit einem Festgottesdienst seiner Bestimmung übergeben

Große Freude herrschte bei den Offiziellen über den erfolgreichen Abschluss der Renovierungsmaßnahme der Pfarrkirche St. Antonius. (Foto: Klaus T. Mende)

Dekan Ulrich Skobowsky (rechts) und Ortspfarrer Hubert Hinz durchschneiden das Band und übergeben somit das Gotteshaus wieder offiziell seiner Bestimmung. (Foto: Klaus T. Mende)

Hell und strahlend präsentiert sich das Kirchenschiff des Gotteshauses. (Foto: Klaus T. Mende)

Ein knappes Jahr dauerte die Renovierung der Pfarrkirche St. Antonius in Neuses. Rechtzeitig zum Patrozinium wurde sie mit einem Festgottesdienst jetzt wieder ihrer Bestimmung übergeben.
Passend zum Wetter blickte man am Sonntag im Igersheimer Ortsteil Neuses in zahlreiche (freude)strahlende Gesichter. Dazu ein proppenvolles Gotteshaus, das sich komplett in neuem Glanz präsentierte: Es war ein wahrhaft würdiger Rahmen für die "Wieder-In-Betriebnahme" der Pfarrkirche, die zudem, laut historischen Schriften, vor 300 Jahren geweiht wurde. Vorbei ist nun die Zeit, in der die Gläubigen zu ihren Gottesdiensten ins Gemeindehaus ausweichen mussten.

Musikalische Umrahmung

Bevor Dekan Ulrich Skobowsky und Ortsgeistlicher Hubert Hinz die Messe, umrahmt von der Musikkapelle Neuses, gemeinsam zelebrierten, waren die Gläubigen zunächst einmal „ausgeschlossen” - bei den Temperaturen allerdings kein Problem. Die beiden Priester sprachen ein Gebet, besprengten Groß und Klein mit Weihwasser und schnitten anschließend zusammen das Band am Haupteingang durch - ein Akt, der symbolisieren sollte, dass das Gotteshaus ab sofort wieder für jedermann offenstehe.

Ulrich Skobowsky unterstrich in seiner Predigt, dass Dankbarkeit angebracht sei dafür, „dass jeder von uns ein Elternhaus und somit ein Dach über den Kopf hat”. Ähnlich sei es auch mit der Pfarrkirche, die eine Heimstatt für alle Christen sei.

Ein Wagnis mit Überraschungen
Die Renovierung von St. Antonius nannte der Dekan ein „Wagnis mit vielen Überraschungen” und einen „Kraftakt”, der nur durch die Unterstützung vieler helfender Hände habe gestemmt werden können. Er würdigte all jene, die dazu beigetragen hätten, dass "das Werk vollendet ist" und all die Probleme und Sorgen hinter sich gelassen werden könnten, die sich zuvor aufgetan hätten.

Skobowsky meinte, den Blick nach vorn gerichtet, dass es in der Kirche nicht mehr so weitergehen könne, wie es bisher der Fall gewesen sei. So werde die Zahl der Pfarrer in den kommenden Jahren deutlich nach unten gehen. Um einigermaßen gut gerüstet die Zukunft angehen zu können, laute die Devise: „Alle müssten mit anpacken, nicht bloß einige wenige.” So wie dies bei der Renovierung der Fall gewesen sei, die vor allem deswegen realisiert worden sei, weil sich zahlreiche Personen eingebracht hätten. Wenn es der Geistlichkeit gelinge, den Gläubigen vor Ort zu helfen, Gemeinde zu sein, könne man hoffnungsvoll nach vorn blicken. Kinder und Jugendliche hätten vieles im Blick, was Erwachsene nicht sähen. Skobowsky appellierte deshalb an sie: „Mischt euch ein, denn es ist auch eure Zukunft.” Die Gläubigen als „lebendige Steine” sorgten schlussendlich dafür, dass Kirche erhalten bleibe.

Kirchengemeinderats-Vorsitzender Martin Eckard blickte in seinem Grußwort nochmals kurz auf all die Jahre zurück, in denen man sich Gedanken gemacht habe, ob und wie denn eine Renovierung zu bewerkstelligen sei. Ein erster Kostenanschlag 2009 habe eine Summe von 125 000 Euro ergeben. Nicht zuletzt bei der Begutachtung von Dach, Außenhülle und Statik seien Mängel zutage getreten, die die Investitionssumme auf rund 500 000 Euro geschraubt hätten. „Je mehr gefunden wurde, desto länger sind unsere Gesichter geworden”, schmunzelte Eckard. Es sei sicher gut gewesen, dass „wir damals noch nicht wussten, was auf uns zukommt. Jetzt sei das Projekt gestemmt und es gebe Anlass, Dank allen zu zollen, die sich voller Tatkraft eingebracht hätten.

Architekt Robert Vix würdigte Eckards Engagement. „Er hat immer gewusst, wo der Hund begraben liegt.” Letztlich seien gute Entscheidungen getroffen worden, das Ergebnis könne sich sehen lassen. Vix stellte heraus, dass es nicht alltäglich sei, solch ein großes Projekt in einer recht kleinen Kommune zu stemmen. Doch mit Engagement und Einsatz sei viel zu erreichen.

Ein „Tag der Freude”
Für Bürgermeister Frank Menikheim war es ein „Tag der Freude”. Er beglückwünschte die katholische Kirchengemeinde zu dem „Kleinod”, das nun wieder in neuem Glanz erstrahle. In Zeiten, in denen die Aufgaben immer komplexer würden, sei es erfreulich, „wenn Verantwortung für das Gemeinwesen übernommen wird”. Der Schultes hob das gute Miteinander zwischen politischer Gemeinde und beiden großen Konfessionen in Igersheim hervor. Dem Gottesdienst schloss sich ein Stehempfang vor der Kirche an, bevor das Patrozinium im Gemeindehaus gebührend begangen wurde.

Klaus. T. Mende, Fränkische Nachrichten, 20.06.2017, www.fnweb.de