„Da sein” für Kranke und Gesunde
„Gaudete – Freuet Euch” – das Leitwort des dritten Adventssonntags passte in in besonderer Weise für Mitarbeiter, Patienten und Angehörige des Caritas-Krankenhauses.
Freudig begrüßt wurde am vergangenen Sonntag der neue katholische Krankenhaus-Pfarrer Paul Kugler. In einem festlichen Gottesdienst in der Krankenhauskirche „Maria, Heil der Kranken” beauftragte Dekan Ulrich Skobowsky den 60-Jährigen mit dem Seelsorgedienst im Caritas-Krankenhaus und begrüßte ihn zugleich in der katholischen Kirchengemeinde. Damit endete die gut einjährige Vakanz seit dem Abschied von Eugen Höschle Anfang Dezember 2017.
Mehr als ein Jahr habe man auf diesen Moment gewartet und freue sich nun sehr, dass im Caritas-Krankenhaus wieder ein katholischer Pfarrer den Seelsorgedienst übernehme, sagte der Hausobere Dr. Oliver Schmidt in seiner Begrüßung. Er dankte zugleich dem Seelsorgeteam, den Ordensschwestern, dem Dekan und den vielen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz während der Übergangszeit. „Sie alle haben mit dazu beigetragen, dass die Gottesdienstgemeinde am Caritas lebendig geblieben ist.”
In seiner Einsetzung betonte Dekan Ulrich Skobowsky die Bedeutung der Krankenhausseelsorge. „Im Caritas-Krankenhaus braucht es neben den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegenden und Therapeuten, der Verwaltung, Küche und Technik, auch Menschen, die seelsorgerisch tätig sind” so der Dekan. „Es braucht Menschen, die wahrnehmen, zuhören, mit aushalten, sich mit freuen; es braucht das „Da sein” für Kranke und Gesunde, für Patienten und Mitarbeitende.” Diese teilhaben zu lassen an der Hoffnung und am Glauben sei nun die Aufgabe von Paul Kugler.
Thomas Wigant, Regionalleiter der BBT-Gruppe, unterstrich ebenfalls die Rolle der Krankenhausseelsorge. „Es war nicht einfach einen Pfarrer für diese Aufgabe zu gewinnen, da nur noch wenige Priester in der katholischen Kirche für diesen Dienst zur Verfügung stehen.” Er danke daher dem Bistum und Dekan Ulrich Skobowsky für die Unterstützung bei der Suche. „Wir sind glücklich, dass wir wieder einen Pfarrer an der Spitze des Seelsorgeteams haben.” Krankenhaus sei ein „Kirchenort”, ebenso wie das Münster in der Stadt oder der Petersdom in Rom. „Kirche ist dort, wo Menschen für andere Menschen da sind.”
Wigant dankte auch Paul Kugler, dass dieser sich „auf das Wagnis Krankenhausseelsorge” einlasse. Um für diesen Weg gut gerüstet zu sein, überreichte er ihm einen Koffer, bepackt mit vielen Informationen zum Krankenhaus und einem besonderen Geschenk: einem großen roten Herz-Luftballon, der beim Öffnen des Koffers unter das Dach der Krankenhaus-Kirche schwebte. „Schon die ersten Begegnungen mit Ihnen waren von großer Herzlichkeit geprägt. Lassen Sie sich die Herzen der anderen entgegenbringen. Gottes reichen Segen für Ihren Dienst im Caritas.”
Gespannt auf neue Aufgabe
Paul Kugler bedankte sich in seiner Predigt für die herzliche Begrüßung. „Danke für die Ermutigung und das Willkommen hier im Caritas-Krankenhaus und in der Gemeinde.” Auch für ihn sei es ein neuer Anfang, nach 27 Jahren als Gemeindepfarrer, davon 20 Jahre in Stuttgart. „Ich bin sehr gespannt auf die neue Aufgabe.”
Paul Kugler wurde in Mengen (Dekanat Bad Saulgau) geboren und studierte in Tübingen und Rom Theologie. 1987 wurde er in Weingarten zum Priester geweiht, seine Vikarzeit verbrachte er in Bettringen und Kornwestheim. Von 1991 bis 1998 war Kugler Diözesankaplan der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) und gleichzeitig Administrator der Kirchengemeinden in Stuttgart-Vaihingen.
Im September 1998 übernahm er die Leitung der Kirchengemeinden St. Josef in Stuttgart-Mitte und St. Antonius in Stuttgart-Kaltental, ab 2013 war er zusätzlich Administrator von St. Maria in Stuttgart-Mitte. Ab 2015 war er Pfarrer aller drei Kirchengemeinden in der neu gegründeten Seelsorgeeinheit Stuttgart-Süd, die ab 2017 dann zur „Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Süd” wurde.
Beim Empfang in der Aula des Caritas-Krankenhauses gab es für Mitarbeitende und Gemeindemitglieder die Gelegenheit zur Begegnung und zum Gespräch mit Paul Kugler. Der evangelische Krankenhauspfarrer Thomas Dreher begrüßte Paul Kugler im Namen des ökumenischen Seelsorgeteams. Den Willkommensgrüßen schloss sich auch Bürgermeisterstellvertreterin Manuela Zahn an. „Auch wir von der politischen Gemeinde Bad Mergentheim sind glücklich wieder einen Pfarrer im Krankenhaus zu haben.”
Fränkische Nachrichten, 19.12.2018, www.fnweb.de