Bei uns ist der Mensch im Vordergrund

Caritas-Krankenhaus-Kooperationsvertrag zur ökumenischen Seelsorge / Sechsköpfiges Team im Einsatz / "Kirche zum Anfassen"

Sie haben die Rahmenvereinbarung für die Krankenhaus-Seelsorge unterzeichnet (von links): Schwester Bincy, Ruth Hartung, Markus Volk, Pfarrer Eugen Höschle, Dekan Ulrich Skobowsky, BBT-Regionalleiter Thoma Wigant, Dekanin Renate Meixner, Hausoberer Dr. Oliver Schmidt, Pfarrer Thomas Dreher und Helga Hahn. (Foto: Caritaskrankenhaus Bad Mergentheim)

Es ist ein Vertrag, der nicht festschreibt, was kommen soll, sondern ein Vertrag, der festhält, was bereits seit Jahren gelebt wird. Der katholische Dekan Ulrich Skobowsky und die evangelische Dekanin Renate Meixner haben eine Kooperationsvereinbarung zur ökumenischen Seelsorge im Caritas-Krankenhaus unterzeichnet.

Rahmenvereinbarung
Hintergrund für den Vertrag ist eine Rahmenvereinbarung zwischen der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Er hat das Ziel, künftig eine verlässliche Kooperation und mehr Transparenz bei der Krankenhausseelsorge beider Konfessionen zu erreichen. Der Vertrag regelt unter anderem die Zusammenarbeit und gegenseitige Vertretung, die Organisation von Gottesdiensten, die Nutzung von Räumen, die gemeinsame Darstellung in der Öffentlichkeit, die Betreuung von Ehrenamtlichen, die Einführung von neuen Kollegen und den Umgang mit Konflikten.

„Für uns im Seelsorgeteam im Caritas-Krankenhaus ist seit Jahren gelebte Realität, was in der Rahmenvereinbarung der beiden Kirchen noch als Ziel formuliert wird”, betonte der evangelische Krankenhausseelsorger Thomas Dreher bei der Vertragsunterzeichnung. „Bei unserer Arbeit steht der Mensch im Vordergrund; wenn ein Mensch in Not ist und uns ruft, kommt jemand aus dem Seelsorgeteam und ist für den Menschen da - unabhängig von der Konfession”, ergänzte der katholische Krankenhauspfarrer Eugen Höschle. Die beiden sind Teil des insgesamt sechsköpfigen Seelsorgeteams im Caritas-Krankenhaus, das rund um die Uhr für die Begleitung von Patienten bereitsteht.

Krisenintervention
Es bietet Krisenintervention bei Unfallopfern oder Sterbenden, aber auch Routinebesuche auf der Intensivstation sowie christliche Rituale und Sakramente. Die Finanzierung des Personals liegt zum Teil in der Verantwortung der beiden Kirchen, aber auch das Caritas-Krankenhaus finanziert aus Eigenmitteln zusätzliche Stellenanteile. Regionalleiter Thomas Wigant sagte als Vertreter der BBT-Gruppe: „Ich freue mich auch darüber, wie wichtig den beiden Kirchen inzwischen diese Form der Seelsorge ist. Im Krankenhaus wird Kirche zum Anfassen erlebt und zwar nicht nur für die jährlich rund 22 000 stationären Patienten und deren Angehörige, sondern auch für unsere fast 1500 Mitarbeiter.”

In der Krankenhausseelsorge werde eine große Offenheit erfahrbar, bekräftigte auch der Hausobere des Caritas-Krankenhauses Dr. Oliver Schmidt. „Ein Patient gleich welcher Konfession oder Glaubensrichtung hat Not und ihm wird aus einer christlichen Grundhaltung heraus geholfen.”

Renate Meixner und Ulrich Skobowsky würdigten die Arbeit des Seelsorgeteams aber auch das Engagement der Verantwortlichen im Caritas-Krankenhaus.

„Sie leben hier Ökumene”
„Sie leben hier wirklich Ökumene. Krankenhaus ist ein Kirchort, an dem Glaube spürbar wird”, so Renate Meixner. Auch der katholische Dekan zeigte sich beeindruckt: „Kirche lebt an vielen Orten, eben auch hier im Krankenhaus. Wie hier ökumenisch gedacht und gelebt wird, ist ein Pionierfeld, das wir noch stärker in die Gemeinden hineintragen müssen.”

Caritaskrankenhaus, Fränkische Nachrichten, 24.10.2017, www.fnweb.de