Behutsam mit dem Glauben der Menschen umgegangen

Verabschiedung - Pastoralreferent Markus Volk geht nach 30 Jahren in den Ruhestand / Morgen Feierstunde geplant

Markus Volk arbeitet seit 30 Jahren in der Kurstadt (Foto: Peter Kessler).

Seit drei Jahrzehnten ist Markus Volk als katholischer Pastoralreferent in der Kurstadt tätig. In Seelsorge, Gottesdienst und Unterricht hat er den Menschen gedient. Am morgigen Sonntag wird er in den Ruhestand verabschiedet. Der festliche Gottesdienst im Münster St. Johannes beginnt um 10.30 Uhr. Anschließend gibt es eine Feierstunde im Johannessaal des katholischen Gemeindehauses.

Sozialpädagogik und Theologie
Volk hat Sozialpädagogik und Theologie studiert. Der aus dem württembergischen Allgäu stammende Pastoralreferent gehörte zunächst dem Orden der Salesianer Don Bosco an, bevor er sich nach praktischem Berufseinsatz zum Theologiestudium in Würzburg entschloss. „Durch diese Ausbildung”, so betont Volk im Rückblick, „habe ich den Blick auf den Menschen und auf mich selbst gewonnen. Da ist man dann mit den Anderen auch gnädiger”. Nach der Tätigkeit an St. Elisabeth in Stuttgart kam er 1987 als Pastoralreferent nach Bad Mergentheim und übernahm hier ein vielseitiges Aufgabenfeld.

Die Jugend- und Ministrantenarbeit gehörte dazu, ebenso ein Kreis junger Erwachsener und der Religionsunterricht am Deutschorden-Gymnasium, verbunden mit Gottesdienstgestaltung und weiteren Angeboten im Schulbereich. Wortgottesdienste hatte der Pastoralreferent auch in der Kirchengemeinde zu halten. Volk baute eine neue Form der Taufvorbereitung auf und leitete ein Jahrzehnt lang die Firmvorbereitung. Neue Akzente setzte er bei der Vorbereitung der Erstkommunion und gestaltete sie zusammen mit einem ehrenamtlichen Team. Diese Zusammenarbeit pflegt er auch bei Familiengottesdiensten und anderen religiösen Angeboten.

Immer wieder kamen auf den engagierten und wegen seiner ruhigen zielstrebigen Arbeit geschätzten Pastoralreferenten neue Aufgaben zu. Dafür konnte er Bereiche, die er weiterentwickelt hatte, an andere Mitarbeiter abgeben. So übernahm Volk vor 20 Jahren den Beerdigungsdienst und rief vor 15 Jahren die wertvolle, doch schwierige Arbeit der Begleitung von Trauernden ins Leben. Mit einem Team Ehrenamtlicher gestaltete er Trauergruppen, das Erzähl-Café und Gedenkgottesdienste. Daneben führte er zahlreiche Einzelgespräche mit Betroffenen. „Karitative Gruppen” wie Besuchsdienste, Altennachmittage und Krankenkommunionsdienst koordinierte er.

Zunächst war der Dienst des Pastoralreferenten auf die Münstergemeinde St. Johannes beschränkt, dann wurde er auf die Seelsorgeeinheit „L.A.M.M.” (Löffelstelzen - Apfelbach - Markelsheim - Mergentheim) ausgeweitet. Seit 2009 war Volk auch in der Krankenhausseelsorge tätig. In vielen Gesprächen mit Kranken, bei der Rufbereitschaft und der Begleitung von Ehrenamtlichen konnte er den Menschen nahe sein und verwirklichte „aktives Zuhören und Anteilnehmen als ganz zentrales seelsorgerliches Tun”.

Schwerpunkt Seelsorge

Dass Gemeindeleitung und Verwaltung nicht zu seinen Aufgaben gehörte, kam Volk gelegen. Sein Schwerpunkt war zu jeder Zeit „die Seelsorge, Zeit für Gespräche und Begleitungen”. Seelsorge, gerade zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern, verstand Volk dabei immer „als gemeinsamen Weg, auf dem wir gegenseitig voneinander profitiert haben”.

Er wollte „behutsam mit dem Glauben der Menschen umgehen und neugierig sein auf den Glauben, der sich im Leben anderer Menschen als Hilfe bewährt hat”.


Peter Kessler,  Fränkische Nachrichten, 16.09.2017, www.fnweb.de