Begeisterung für die Stille geweckt

Katholische Dekanate Gruppe reiste nach Taizé

Versöhnungskirche der Communauté de Taizé - Innenraum (Foto: Pfarrbriefservice.de)

Kira Beer aus dem katholischen Dekanat Hohenlohe berichtet, dass ihr das „Ubi caritas” noch im Ohr klinkt, wenn sie sich an das Erlebte in der Woche des Taizéaufenthaltes erinnert. Sie war Teil einer Besuchergruppe aus den Dekanaten Hohenlohe und Mergentheim, die bunt zusammengesetzt war aus angehenden Firmlingen, Studenten und anderen Interessierten, die schon oft oder zum ersten Mal dort waren.

Begleitet wurde die Gruppe von fünf Betreuern und Betreuerinnen aus den Gemeinden, vom Jugendreferat, aber auch aus der Schule. Die „Gemeinschaft von Taizé” ist ein internationaler ökumenischer Männerorden in Taizé, ungefähr zehn Kilometer nördlich von Cluny, Saône-et-Loire, Frankreich. Bekannt ist sie vor allem durch die in Taizé und verschiedenen anderen Orten ausgerichteten ökumenischen Jugendtreffen. Um deutlicher zu machen, was das besondere an einem Aufenthalt bei den Mönchen ist, berichtet Kira Beer unter anderem vom typischen Tagesablauf, der sich so ganz und gar von ihrem üblichen Alltag unterscheidet. „Anders als wir es von zu Hause gewohnt sind, beginnt der Morgen nicht mit dem Frühstück, sondern dem Morgengebet. Typisch für die Taizé-Gebete sind eine Lesung aus der Bibel, die in verschiedenen Sprachen gelesen wird, jede Menge Gesänge und immer eine Stille von fünf bis zehn Minuten. Nach dem Frühstück ist man dem Rest des Vormittags entweder mit Bibeleinführung oder praktischer Mitarbeit beschäftigt. Während sich die einen also gemeinsam mit einem Bruder und anderen Jugendlichen aus aller Welt mit einer Bibelstelle beschäftigen, putzen die anderen beispielsweise die Toiletten. Vor dem Mittagessen ist dann wieder Gebet.

Nach dem ebenfalls sehr einfach gestalteten Mittagessen werden dann am Nachmittag die Rollen getauscht, wer gearbeitet hat, geht zur Bibeleinführung und umgekehrt. Der Tag endet nach dem Abendessen mit dem Abendgebet. Das Besondere daran ist, dass man nach dem offiziellen Ende noch lange in der Kirche bleiben kann und weitere Lieder singen kann, während einige der Brüder für Fragen und Gespräche bereitstehen. Die Möglichkeit so direkt mit ihnen in Kontakt zu kommen, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen; sie sind alle äußerst freundliche und kluge Menschen und was sie sagen, bleibt einem auch noch zu Hause lange im Gedächtnis.”

Im Nachgang zur Woche in Taizé ist Kira noch ganz beseelt und kann nun besser verstehen, warum es so viele Menschen regelmäßig an diesen Ort zieht.

Fränkische Nachrichten, 04.07.2017, www.fnweb.de