21.10.15

Eine Stätte für Trost und Zuversicht

Die Kirche „Maria, Heil der Kranken” wurde vor vier Jahrzehnten geweiht - Feierlicher Gottesdienst mit Bischof Kreidler

Weihbischof Dr. Johannes Kreidler (Dritter von links) zelebrierte die feierliche Messe zum Kirchweih-Jubiläum in der Krankenhauskirche. Foto: CKBM

Mit einem feierlichen Gottesdienst beging am Sonntag die katholische Gemeinde das Kirchweih-Jubiläum der Kirche „Maria, Heil der Kranken” am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Im Oktober vor 40 Jahren war der damals erste moderne Kirchenbau der Nachkriegszeit in der Region geweiht worden. Schon damals als junger Bischofssekretär dabei: Der heutige Weihbischof Dr. Johannes Kreidler, der die Messe gemeinsam mit fünf weiteren Priestern, darunter Pfarrer Ulrich Skobowsky und Krankenhauspfarrer Eugen Höschle, in der im Blumen und Girlanden reich geschmückten Kirche zelebrierte.

In seiner Predigt dankte der Weihbischof dem Caritas-Verband, der die Kirche gebaut habe. „Vor allem im Krankenhaus haben die Menschen Sehnsucht nach dem Bleibenden, dem Halt Gebenden und dafür braucht es einen Ort, an dem sie in sich hineinhören können”, führte Dr. Kreidler aus. Die Kirche „Maria, Heil der Kranken” sei ein solcher Ort. „Eine ausgesprochene Einladung unser Leben, mit allem was es ausmacht, vor ein größeres Du zu bringen; eine Einladung sich Trost geben zu lassen; aber auch ein Ort, um Fragen und Zweifel vor Gott hinbringen zu können.”

Der Weihbischof verwies auf die besondere Lebenssituation der Patienten im Krankenhaus. „Hier offenbart sich, was sonst oft verdrängt wird: Menschliches Leben ist begrenztes Leben.” Heil sein, bedeute zugleich mehr als körperliche Unversehrtheit. „Das ganze Leben des Menschen mit allen Höhen und Tiefen ist von Gott umfangen - in dieser Zuversicht können wir in die Zukunft gehen.”

Ausdrücklich dankte der Weihbischof den Ärzten, den Pflegenden und allen im Krankenhaus Tätigen für ihre tägliche aufopferungsvolle Arbeit im Dienst für die Kranken. Davor habe er Hochachtung und hohen Respekt gerade angesichts schwieriger ökonomischer Rahmenbedingungen. Sein Dank richtete sich auch an die Kommunionhelfer, die - wie jeden Sonntag - die Kommunion direkt aus dem Gottesdienst in die Krankenzimmer brachten. Die feierliche Stimmung des Gottesdienstes wurde auch getragen von den festlichen Liedern des katholischen Münsterchors unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Michael Müller und der Orgelmusik gespielt von Kantor i.R. Hans-Ulrich Nerger.

Für die evangelische Kirchengemeinde sprach Krankenhauspfarrer Thomas Dreher ein Grußwort, in dem er im Übrigen die ökumenische Verbundenheit der Krankenhausseelsorge betonte. Für die Deutschordensschwestern unterstrich die Generalassistentin Schwester Maria-Regina Zohner die Bedeutung der Krankenhauskirche als Ort des Gebets. Beim anschließenden Frühschoppen in der Aula des Caritas-Krankenhauses gab es die Möglichkeit zu Gesprächen und Begegnungen, begleitet von der Musik der BIZ-Connection aus Niederstetten. Der Hausobere des Caritas-Krankenhauses, Thomas Wigant, begrüßte die Gäste und dankte allen Besuchern für ihre Verbundenheit mit der Seelsorge am Caritas.

Der Gottesdienst mit anschließendem Frühschoppen bildete den Abschluss einer ganzen Festwoche aus Anlass des Kirchweihjubiläums. Den Auftakt hatte ein Konzert am vorangegangenen Sonntag gemacht: Michael Müller an der Orgel und Claudia Wallny mit der Flöte gaben in ihrem Programm einen Abriss über die Geschichte der Kirchenmusik vom Barock bis in die Gegenwart. Bis zum letzten Platz gefüllt war die Krankenhauskirche bei der Taizé-Andacht am Donnerstag. Große Resonanz fand auch das Konzert des Ensembles „Enzücklika” am Samstagabend: Mit ihren eigenwilligen „Nachtwandler-Abendgesängen” erfüllten die vier Musiker und Sänger um Alexander Bayer die Krankenhauskirche mit einer wehmütigen, melancholisch-heiteren Atmosphäre. ckbm

Fränkische Nachrichten, 21.10.2015, www.fnweb.de