13.01.16

Willkommener Ort zum Nachdenken und zur Besinnung

„Große Krippe”: Projekt erfolgreich beendet, auch wenn nicht alle mit dem Kunstwerk etwas anfangen konnten

Den Schlussakkord der "Großen Krippe" in der linken Kastanienallee des Weikersheimer Schlossgartens setzte die evangelische Kirchengemeinde Elpersheim mit Pfarrer Horst-Frithjof Tschampel und dem von Rolf Müller geleiteten Posaunenchor. (Foto: Keßler)

Weikersheim. Ein Gewinn für Weikersheim und sein Umland war die „Große Krippe” im Schlossgarten mit ihren rund 3300 Besuchern und 58 Veranstaltungen. Darin sind sich Dekanin Renate Meixner und Schlossverwalterin Monika Menth einig.

Mehr als fünf Wochen lang stand das Werk des Tübinger Künstlers Martin Burchard in der linken Kastanienallee des Schlossgartens - unübersehbar mit seiner Länge von 80 Metern und den zunächst 2015 Holzlatten, die die Jahre seit Christi Geburt darstellen sollten und an denen man wichtige Punkte der Kirchengeschichte ablesen konnte.

Der evangelische Kirchenbezirk Weikersheim hatte es nach Weikersheim geholt, um, so die Dekanin, „Momente des Innenhaltens und der Besinnung zu ermöglichen”.

Einer Futterkrippe für die Wildfütterung nachgebildet, sollte es „zum Nachdenken anregen” und mit dem blank polierten Edelstahlband am Boden zugleich „einen Blick in den Himmel gewähren”.

Viele Besucher hätten diese „Große Krippe” als „tolles Projekt” bezeichnet - dass andere allerdings äußerten, mit „80 Meter Holzlatten könnten sie nichts anfangen”, müsse man in Kauf nehmen.
Werk will anecken

Die „Große Krippe ist ein Werk, das auch anecken will und darf”, es sei „eben nicht die übliche meist etwas süßlich und niedlich daherkommende Weihnachtsdeko”. Die positiven Rückmeldungen seien jedenfalls „deutlich die Mehrheit”.

Insgesamt sei sie mit dem Verlauf zufrieden, manchen der 58 Veranstaltungen hätte sie allerdings mehr Teilnehmer gewünscht. Alle, die bei der Gestaltung mitgewirkt hätten, so Renate Meixner, „haben Weikersheim ein Geschenk gemacht und dazu beigetragen, die Advents-und Weihnachtszeit bewusst und mit Inhalt zu erlebe”.

Dank gebühre allen Mitwirkenden, besonders den Chören und Gruppen aus den Gemeinden des Kirchenbezirks, aber auch der Stadt Weikersheim mit Bauhof, Bibliothek und Touristikamt sowie der Schlossverwaltung. Der schöne Ort im Schlossgarten habe ja wesentlich zum Gelingen des Projekts beigetragen.

„Auch für Schloss Weikersheim war die Große Krippe ein wirklicher Gewinn”, betont Monika Menth, die Leiterin der Schlossverwaltung. Auch außerhalb der Veranstaltungen seien ja zahlreiche Besucher gekommen, um das Kunstwerk im barocken Lustgarten des Grafen Carl Ludwig anzusehen. Bedauern müsse man freilich, dass das Wetter nicht immer mitgespielt habe.

Öfters einmal unter dem Regenschirm hatte das Programm stattfinden müssen - doch für die Chöre stand ein Zelt zur Verfügung und für die Bewirtung bei einigen Veranstaltungen eine Hütte.

Am Vorabend des ersten Advents war die Reihe eingeleitet worden durch eine Prozession von der Stadtkirche St. Georg zur Krippe, Krippenführungen und Geschichten für Kinder gab es an vielen Nachmittagen, Andachten und Chorauftritte fanden abends statt, Höhepunkte waren die Anbringung der Latte „2016” an Neujahr und der Besuch der Sternsinger der katholischen Kirche.

Den Schlussakkord setzte eine Andacht mit dem Posaunenchor Elpersheim, dirigiert von Rolf Müller und Pfarrer Horst-Frithjof Tschampel. „Besonders bereichernd”, so die Dekanin, seien dazwischen die Begegnungen mit verschiedensten Menschen an der Krippe gewesen, gefüllt mit interessanten Gespräche über „Gott und die Welt”, mit Gebet, Gesang und der einen oder anderen brennenden Kerze.

Auch die fortwährende Spendenaktion für den Bad Mergentheimer Tafelladen fand guten Anklang.
Fränkische Nachrichten, 13.01.2016, www.fnweb.de