Viele Stimmen, aber „eines Geistes”

Anlässlich des Bad Mergentheimer Stadtfestes: Gut besuchter ökumenischer Gottesdienst auf dem Marktplatz

Gut besucht war der ökumenische Gottesdienst auf dem Marktplatz. (Foto: Horch-Enzian)

Unter sonnigem Himmel feierten die christlichen Kirchengemeinden Bad Mergentheims auf dem Marktplatz während des Stadtfestes einen ökumenischen Sonntagsgottesdienst. Der Leitgedanke entsprach dem Rahmen der Heimattage: "Zu Hause sein können".

Liturgie und Predigt teilten sich Pfarrerin Gabriele Arnold (evangelische Kirchengemeinde), Dekan Ulrich Skobowsky (katholische Kirchengemeinde) und Pastoraldiakonin Marianne Stapfer (Liebenzeller Gemeinschaft); sie hatten gemeinsam diesen Gottesdienst vorbereitet, der auch musikalisch gemeinschaftlich gestaltet wurde: Durch den Münsterchor St. Johannes, den Kirchenchor der Schlosskirche sowie den Posaunenchor der Schlosskirche.

Eingangs begrüßte Pfarrerin Arnold alle Gottesdienstbesucher auf dem Marktplatz - einerlei, welcher Konfession sie angehören mögen - und rief sie auf, die Gemeinsamkeit und den schönen Tag zu genießen, Gott zu loben und sich durch die Fröhlichkeit der christlichen Botschaft einstimmen zu lassen. Gabriele Arnold: „Wir sprechen heute mit vielen Stimmen, sind aber eines Geistes.”

Die christlichen Gemeinden der Stadt füllten den gesamten Marktplatz und folgten dem Posaunenchor mit dem Eingangslied „Die güld'ne Sonne voll Freud und Wonne”.

Nach dem Psalmgebet und dem Lied „Lobe den Herren” widmeten sich die drei Geistlichen in ihren Predigtanteilen aus verschiedenen eigenen Erlebnissen der Frage: Wie ist es, wenn man fremd ist? - Einerlei, ob man dieses Gefühl irgendwo als Tourist kennenlernt oder als Flüchtling in der Fremde oder auch nur nach einem Wechsel des Wohnorts - das Empfinden, irgendwo fremd zu sein und nicht dazuzugehören, verändert den Blick. Viele erkennen erst in der Fremde, was Heimat bedeutet.

Darüber hinaus würden Christen die Heimatsuche noch einmal anders erleben. Bei Gott Heimat zu finden, im diesseitigen sowie im jenseitigen Leben, bedeute bildlich gesehen, immer einen Schlüssel zum Vaterhaus in der Tasche zu haben.

Mit Fürbitten, weiteren Liedern, Chören und Gebeten feierten die Christengemeinden Bad Mergentheims in ökumenischer Verbundenheit einen fröhlichen und erhebenden Gottesdienst, der nicht zufällig mit den Liedversen endete „Geh aus mein Herz und suche Freud / in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben”.

Unter dem Segen von Dekan Skobowsky und Pfarrerin Arnold wurden die zahlreichen Gottesdienstbesucher zu den aktuellen Veranstaltungen in der „Heimatstadt” aufgerufen.

Die Kollekte war für die Arbeit der ökumenischen Nachbarschaftshilfe bestimmt.

Horch-Enzian, Fränkische Nachrichten, 29.06.2016, www.fnweb.de