Unterstützung für drei Hilfsprojekte

Weltladen Bad Mergentheim - Krankenfürsorge, Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe

Bildung ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für Menschen in den Ländern des Südens. 50 Kinder in einer Klasse sind keine Seltenheit. Und in den Klassenzimmern fehlt es oft am Nötigsten. Der Weltladen will helfen. (Foto: Weltladenverein)

Neuland betritt der Weltladen Bad Mergentheim ab dem kommenden Jahr. Dies beschloss die Hauptversammlung des Trägervereins nun auf der Hauptversammlung 2017. Krankenfürsorge, Bildung und Hilfe zur Selbsthilfe werden 2018 und 2019 gefördert.

Anerkennung sprach Alois Baumann, der Vorsitzende des Vereins Weltladen Bad Mergentheim, allen Mitarbeiter aus, die den Laden vollständig ehrenamtlich betreiben.

Der Weltladen habe sich etabliert, und die Entwicklung der Projektspenden seit 2013 zeige, wie erfolgreich sich das zur Zeit neunzehnköpfige Team für hilfsbedürftige Menschen einsetzt.

Nach den Berichten des Vorstandes, der Ladenleitung und des Schatzmeisters wurde der Stand des Brunnenbaus in Umumilo/Nigeria vorgestellt, den der Weltladen 2016 und 2017 gefördert hat.

Trotz der überwältigenden Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung fehle noch Geld, damit Pater Basil sein Projekt zu einem guten Abschluss führen kann. Es sind zusätzliche Arbeiten erforderlich, und die galoppierende Inflation in Nigeria fordert ihren Tribut. Weitere Spenden sind also gerne gesehen. Nach der Entlastung des Vorstandes stand die Entscheidung über die Verwendung des Erlöses aus dem Weltladen in den Jahren 2018 und 2019 an. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Dr. Klaus Hofmann stellte die vom Vorstand vorgeschlagenen Projekte vor. Er sprach von einem ambitionierten Vorhaben, war aber zuversichtlich: „Das ist aufgrund des großen Einsatzes des Ladenteams realistisch. Und jedes dieser Projekte ist es wert, dass wir uns dafür einsetzen”. Die zweijährige Unterstützung bietet, ganz im Sinne des fairen Handels, den Projektträgern eine bessere Planungssicherheit. Erstmals wurden drei verschiedene Maßnahmen ausgewählt und beschlossen.

Um in dem Armenkrankenhaus „Policlínicos Social Aleman Espíritu Santo“ behandelt zu werden, das der Comboni-Missionar Pater Josef Schmidpeter in Arequipa/Peru errichtet hat, nehmen die Kranken oft tagelange Fußmärsche durch die Anden auf sich. Manchmal sind es 2000 Menschen, die an einem einzigen Tag Hilfe suchen. Der Weltladen Bad Mergentheim hatte im Zuge des Neubaus zweimal 5000 Euro für medizinisches Gerät gespendet. Das Geld soll helfen, die laufende medizinische Versorgung zu sichern. Die Stiftung „pro fratre et amico” unterstützt mit Pfarrer Ralph Walterspacher aus Lauda in Äthiopien und im Südsudan Einrichtungen der Steyler Missionare. Der Weltladen Bad Mergentheim will zwei Jahre lang die Kosten für einen Lehrer aufbringen, um Kinder statt zur Arbeit zur Schule gehen zu lassen. Eine andere Form der Hilfe zur Selbsthilfe betreiben seit vielen Jahren Berthold Ludwig aus Unterbalbach und Wolfgang Spinner aus Werbach in Zusammenarbeit mit Pfarrer Thomas Kuhn. Sie sammeln nützliche Dinge, neue und auch solche, die hier nicht mehr gebraucht werden wie Gummistiefel, die in Afrika zum Schutz vor Schlangenbissen bei der Feldarbeit genutzt werden können, aber auch Werkzeuge oder Maschinen für das Handwerk. Auch ein Schlachtkessel ist im Kongo als Suppenkessel für die Gemeinschaftsküche nützlich.

Gerade dort gibt es viele hilfreiche Dinge gar nicht zu kaufen. Geld zu schicken helfe also nicht. Die Sachen werden in einem 40-Fuß-Container zu Kolping-Stationen geschickt, etwa in den Westen des Kongo oder nach Südchile. Der Transport ist in den letzten Jahren teuer geworden. Der Weltladen Bad Mergentheim will hierzu beitragen.

Weltladenverein, Fränkische Nachrichten, 12.12.2017, www.fnweb.de