Rechtsakt bis heute mit Leben erfüllt

Katholische Kirche - Roter Gemeinde St. Peter und Paul feiert 350-Jahr-Jubiläum / Am 16. Dezember 1667 durch Würzburger Fürstbischof zur Pfarrei erhoben

Prälat Heinz Tiefenbacher, der in Rot geboren wurde, und Pfarrer Bogdan Stolarczyk gestalteten gemeinsam den Jubiläumsgottesdienst. (Foto: Kirchengemeinde)

Die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul, Rot, beging ihr 350-Jahr-Jubiläum mit einem Festgottesdienst. Zelebrant Prälat Heinz Tiefenbacher wurde in Rot geboren.
Mit einem feierlichen Jubiläumsgottesdienst erinnerte die katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul Rot an den 350. Jahrestag der Erhebung von Rot zur Pfarrei.

Der Festgottesdienst wurde von Prälat Heinz Tiefenbacher, der in Rot geboren wurde, und Pfarrer Bogdan Stolarczyk gemeinsam gestaltet. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch den Kirchenchor unter der Leitung von Anna Leuser-Valls.

Zu Beginn des Gottesdienstes erklang das bekannte Adventslied „Tochter Zion” zum Einzug der Ministranten und der Geistlichen.

In den Texten des Gottesdienstes sowie in der Festpredigt von Prälat Tiefenbacher wurde auf die Geschichte der katholischen Kirchengemeinde Rot eingegangen.

Rund 13 Jahre nach Erbauung der Kirche durch den Deutschen Orden in den Jahren 1652 bis 1654 wurde Rot am 16. Dezember 1667 durch Fürstbischof Johann Philipp von Würzburg zur Pfarrei erhoben. Tiefenbacher ging in seiner Predigt zunächst darauf ein, dass es sich bei der Erhebung zur Pfarrei zunächst lediglich um einen formalen Akt bzw. einen Rechtsakt handelt. Jeder Einzelne in der Gemeinde ist dafür verantwortlich, dass die Pfarrei mit Leben erfüllt wird und sich aus einer Formalie eine Gemeinschaft entwickeln kann.

Gerade in den Zeiten nach dem Dreißigjährigen Krieg, der gerade in unseren Gegenden vielfach Armut und Zerstörung hinterließ, gab dieser Rechtsakt den Christen in Rot eine neue Identität und stärkte den Glauben. Dieser Glaube und dieser Zusammenhalt bestehen bis heute fort. Ein Problem stelle in der heutigen Zeit der stetig fortschreitende Priestermangel dar. Einzelne Pfarreien werden zu immer größeren Einheiten zusammengefasst, welche lediglich durch einen Pfarrer versorgt werden, wobei langjährige Traditionen und liebgewonnene Feste immer mehr auf der Strecke blieben.

Herausforderungen annehmen
Auch ging Tiefenbacher auf die Weihnachtszeit ein. Getreu der Einprägung in den Tabernakel der Kirche von Rot „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt” erinnerte er die Geburt Jesu.

Die Eucharistiefeier wurde mit dem „Ave verum“ von Mozart sowie mit dem Lied „Mein Heiland, Herr und Meister” aus der Schubert-Messe umrahmt.

Zum Abschluss des feierlichen Jubiläumsgottesdienstes dankte der 2. Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Volker Sturm, den Zelebranten des Gottesdienstes und allen, die zum Gelingen des Gottesdienstes beigetragen haben. Ebenso dankte er allen, die im kirchlichen Alltag einen ehrenamtlichen Dienst übernommen haben, der Kirchengemeinde mit Rat und Tat zur Seite stehen oder ihren Beitrag als Spender und Wohltäter leisten.

In seinen weiteren Ausführungen ging er kurz auf das aktuelle Leben in der Kirchengemeinde ein. Es wird auch zukünftig wichtig sein, dass man die Herausforderungen unserer Zeit annimmt und für den Fortbestand der Kirchengemeinde die richtigen Weichen stellt. So wird die Vernetzung und die Zusammenarbeit der einzelnen Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit Heilig Kreuz, eine immer größere Bedeutung gewinnen.

Es sei daher wichtig, dass sich die Kirchengemeinde auf Neues einlässt, ohne dabei ihre eigene, besondere Identität zu verlieren.

Sturm dankte allen Gottesdienstbesuchern für ihr Kommen und dass sie hiermit ihre Verbundenheit mit der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Rot zum Ausdruck gebracht haben.

Fränkische Nachrichten, 4.01.2018, www.fnweb.de