„Er ist ja längst ein Igersheimer geworden”

Katholische Seelsorgeeinheit: Hubert Hinz zu seinem zehnten Dienstjubiläum in Igersheim mit einem besonderen Gottesdienst überrascht

Seit zehn Jahren wirkt Hubert Hinz (rechts, hier zusammen mit Diakon Andreas Reitzle während des Gottesdienstes) als katholischer Pfarrer der Seelsorgeeinheit Igersheim. (Foto: Hans-Peter Kuhnhäuser)

Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren, am 29. Oktober 2006, trat Pfarrer Hubert Hinz seinen Dienst in Igersheim an. Der Gottesdienst in der Igersheimer Pfarrkirche St. Michael war ein „ganz normaler, ich wurde überrascht”, sagte der Geistliche nach der Messe.

Seine Schäfchen - die Seelsorgeeinheit umfasst Simmringen, Bernsfelden, Harthausen, Neuses und Igersheim - hatten still und leise Vorbereitungen getroffen, um das Jubiläum zu feiern. Und so gratulierten die Ministranten und die Vertreter der großen katholischen Familie - Marianne Knolmayer für den Frauenbund, Inge Dallmann für die Kolpingsfamilie, Antje Klingert für die beiden katholischen Kindergärten, Wolfgang Tatusch für den Wallfahrtsverein Igersheim und den katholischen Kirchengemeinderat Igersheim sowie die Vertreter der Kirchengemeinderäte aus Bernsfelden (Erika Müller), Neuses (Martin Eckert), Harthausen (Norbert Kemmer) und Simmringen (Monika Trunk). Die Glückwünsche der evangelischen Kirchengemeinde Igersheim überbrachte Andrea Friedrich.

Neben guten Wünschen für die Zukunft und dem Dank für die gute Zusammenarbeit übergaben die Gratulanten kleine Präsente. Und sie machten deutlich, dass sie sich auf viele weitere Jahre mit ihrem Pfarrer freuen.

Hubert Hinz erinnerte an sein Ankommen in Igersheim: „Die Gemeinde war völlig neu für mich”. Und ja, er sei unsicher gewesen, ob er denn den Ansprüchen und Herausforderungen des Amtes gewachsen sei. Längst können er selbst wie auch die Gemeindemitglieder diese Fragen mit einem klaren „Ja” beantworten.

Herausragende Höhepunkte gab es für Hinz in den vergangenen zehn Jahren nicht - „mir ist alles, was ich hier erlebt habe, gleich wichtig, ebenso wie die Menschen, die ich kennenlernen durfte”. Der 1967 geborene Geistliche stammt aus Nordwest-Polen. Für Hubert Hinz war nicht von Anfang an klar, dass er Pfarrer werden würde, „zunächst habe ich Geschichte studiert und dann erst Theologie”. Gleichwohl war er stets in der Kirche aktiv. Seine Familie gehörte zur deutschen Minderheit, „in der Öffentlichkeit deutsch zu sprechen war aber erst wieder nach dem Erstarken von Solidarnosc möglich, also ab 1981”.

Erstmals kam Hinz 1995 nach Deutschland, seit 2002 lebt und wirkt er ständig in der Bundesrepublik. „Ich war ja Vikar in Heilbronn, als das Ordinariat angerufen hat und mir sagte, dass ich nach Igersheim gehen soll.” In der Taubertal-Gemeinde habe er „längst Wurzeln geschlagen. Hier gefällt es mir gut.” Das Wirken als Seelsorger mache ihn „zufrieden”, betont der Geistliche, seinen Beruf sieht er als „Berufung”, und die wiederum mache ihn „glücklich”, sagt Hinz.

„Sehr zufrieden” mit ihrem Pfarrer sind auch die Igersheimer Katholiken. „Wir wünschen uns, dass er noch lange hier bei uns bleibt. Er ist ja längst ein Igersheimer geworden”, betont Kirchengemeinderat Wolfgang Tatusch.

Hans-Peter Kuhnhäuser, Fränkische Nachrichten, 03.11.2016, www.fnweb.de